Die Forschungsaktivitäten am Lehrstuhl fokussieren auf die (Er-)Lebenswirklichkeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit geistiger und komplexer Behinderung. Die verschiedenen bestehenden Forschungszugänge und -Ansätze lassen sich dabei sowohl in methodischer und methodologischer als auch in erkenntnistheoretischer Hinsicht als Bekenntnis zur Perspektivenvielfalt verstehen.
Einen Schwerpunkt bilden hermeneutische Herangehensweisen, bei denen grundlagentheoretische Fragestellungen in den Blick genommen werden. Welche anthropologischen Grundannahmen bestimmen die Förderung und die Unterstützung von Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung? Welches Vorverständnis liegt einem pädagogischen oder didaktischen Konzept zugrunde? Aus welchen Gründen wird ein spezifischer Ansatz kontrovers diskutiert? Welche strukturellen Rahmenbedingungen sind für das professionelle Handeln konstitutiv? Die Auseinandersetzung mit solchen Fragen hat in der Forschung mit und für Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung nach wie vor maßgebliche Relevanz.
Einen weiteren Schwerpunkt der Forschungsarbeit stellen empirische Ansätze dar. Unter Berücksichtigung der Prinzipien partizipativer Forschung werden möglichst teilhabeorientierte Ansätze entwickelt, die sich vor allem mit Blick auf Transformation verorten, in dem gemeinsam mit Partner*innen und Selbstvertreter:innen aus der Praxis, relevanten Fragen der (Er-)Lebenswirklichkeit von Menschen mit geistiger und komplexer Behinderung nachgegangen wird.